Beim Frühjahrsputz zuhause, geht’s mir nicht nur um das Entsorgen der Wollmäuse in den Ecken und Fensterputzen, ich rücke auch die Möbelstücke vor und schaue, was sich dahinter versteckt.
Ich räume auch die Laden und Regale aus und sortiere aus: was ich noch gut brauchen kann, darf bleiben.
Was seinen Zweck erfüllt hat, darf gehen. Und für die Dinge, die gehen dürfen, bedanke ich mich. Sie haben mir gute Dienste geleistet.
Dennoch ist es Zeit, die gehen zu lassen. Ich spende Kleidung, bringe Bücher in den offenen Bücherschrank. Ein paar alte PC-Kabel bringe ich zum Mistplatz.
Dinge und Gedanken ausmisten ist ganz ähnlich
Ich finde das Ausmisten der Gedanken ist ganz ähnlich. Ich habe jeden Tag so viele unnütze Gedanken, dass ich sie ausmisten will, um Raum für neue Ideen und Erlebnisse zu schaffen.
Ich habe dieses Bild im Kopf, dass mein Kopf ein Raum ist und alle Möbelstücke und Utensilien, die sich darin aufhalten, sind Gedanken die ich mehr oder weniger oft hatte. Sie nehmen auf jeden Fall Raum ein.
Mit der Zeit wird’s in meinem Kopf-Raum ganz schön voll und unangenehm. Es ist wenig Raum um mich frei bewegen zu können. Anstatt diesen luftig leichten Raum der Neugier zu genießen, stoße ich mich an Kommoden, die mir den Weg versperren oder ich stolpere über eine Teppichfalte, wo sich ein Glaubenssatz versteckt.
Jedes Stück in meinem Kopf-Raum steht für einen Glaubenssatz, eine Erinnerung an ein Erlebnis oder kollektiven Mindsets, die sich bei mir eingenistet haben.
Es ist fast so, als ob ich mein Wohnzimmer zum Abstellzimmer gemacht habe.
Wie du deinen Kopf-Raum aufräumst
Um meinen Kopf-Raum auszumisten, nehme ich mir ein Stück Papier und schreibe alle unnützen Gedanken auf, die mir in den Sinn kommen.
Wenn du dich fragst, was in die Kategorie „unnütze Gedanken“ fällt, würde ich sie so definieren:
Unnütze Gedanken sind jene, die mir nicht dienlich sind und mich nicht unterstützen. Das können Gedanken über andere oder mich selbst sein. Ich erkenne sie daran, dass sie Dinge, die ich lieber nicht in meinem Leben hätte, einzementieren und bekräftigen anstatt mir neue Wege aufzuzeigen.
Stück für Stück, Gedanke für Gedanke, entferne ich sie aus meinem Kopf, indem ich ihnen ein neues Zuhause auf einem Blatt Papier gebe.
Bevor ich sie zum Mistplatz bringe, sammle ich sie die Woche über in einem Glas. Vielleicht gibt’s da was, das ich doch noch behalten möchte als Gedankenkonstrukt.
Auf jeden Fall ist der Gedanke am Papier gut aufgehoben. Wenn’s ein guter Gedanke ist, ist es gut ihn festzuhalten, um ihn nicht im Kopf rumschwirren zu lassen und eventuell zu verlieren.
Einladung für die Woche:
Sammle deine unnützen Gedanken und lasse sie los
Diese Woche sammle ich meine unnützen Gedanken. Wenn du auch mehr Freiraum im Kopf willst, mach doch mit!
- Nimm dir jeden Tag 2-3 Minuten Zeit und schreib alle unnützen Gedanken, die dir in den Sinn kommen auf.
- Sammle sie in einem Glas oder einer Schachtel.
- Am Ende der Woche kannst du sie nochmal in Ruhe durchlsesen, dich bedanken und verabschieden. Vielleicht magst du den Akt des Loslassens auf besondere Weise feiern. Eine Möglichkeit ist, die Zettel als Zeichen der Transformation zu verbrennen (bitte achte auf Feuersicherheit) oder zelebriere den Weg zum Mülleimer. Lasse bewusst los.